"Dieses gewaltige Werk enthält auf fünf Manualen 101 klingende Stimmen und insgesamt 8.512 Pfeifen. Eine elektrische Registratur mit sechs freien Kombinationen und vier freien Pedal-Kombinationen, zwei Jalousie-Schwellern und einem Rollschweller sowie weiteren Spielhilfen steht dem Organisten als Hilfsmittel zur Verfügung. Durch das Vorhandensein einer doppelten Handregistratur hat der Organist die Möglichkeit, vor Spielbeginn mehrere Stücke einzuregistrieren.
Hauptwerk, Brustwerk und Rückpositiv bilden den Kernbestand einer »Buxtehude Orgel«. Kronenwerk und Oberwerk enthalten neben den Grundstimmen auch zusätzliche Stimmen älterer und moderner Klangprägung. Das Pedal teilt sich in Groß- und Kleinpedal, die beide einzeln abschaltbar sind. Das Großpedal enthält die Fundamentalstimmen wie 32' und 16'. Im Kleinpedal finden sich vorwiegend die hohen Stimmen wie 4' und 2' sowie die Mixturen.
Obgleich sich mit der großen Marien-Orgel Kompositionen aller Epochen stilgetreu darstellen lassen, so hat das Instrument doch gerade für die Inter- pretation der großen Orgelsinfonik Max Regers vorzügliche Klangfarben zu bieten.
Im Oberwerk finden sich die engmensurierten Streicher, deren Kombination ein Klangbild entwickelt, das in der Weite des Kirchenraumes wie aus einer sphärenhaften Ferne hervorströmt. Maßgeblich dafür ist die Unda maris 8' mit ihrer Schwebung gegen das Salicet 8'. Die mitteleng mensurierte Fugara 16' verleiht dieser Schwebung ein weiches Fundament, während die Violflöte 4' den Klang leicht nach oben hin öffnet.
Die Vielzahl unterschiedlichster Stimmen in allen fünf Werken und den beiden Pedalwerken vermag den großen Kirchenraum St. Mariens hervorragend zu füllen und gibt zugleich dem Marienorganisten einen weiten Spielraum in der Wahl der Farben und der dynamischen Qualitäten."
Wolfgang Seemann, Kreis der Freunde und Förderer der Kirchenmusik an St. Marien Lübeck e.V.
"Für die Barockliteratur bieten Haupt- und Brustwerk sowie Rückpositiv die notwendigen Stimmen, in Ober- und Kronenwerk findet sich alles, was zur Darstellung romantischer und moderner Literatur erforderlich ist, z.B. die >schwebende< Unda maris , die ein sphärenhaftes Klangbild ergibt, das aus dieser Höhe in besonderer Weise wirkt.
Der Klang der Orgel aber ist gewaltig - dank der Größe des Raumes jedoch auch im Tutti ohne Brutalität."
Karl-Heinz Göttert und Eckhard Isenberg: Orgelführer Deutschland, Bärenreiter-Verlag, ISBN 3-7618-1347-3
Mit Vollendung des Instrumentes gab die Gemeinde dieses eindrucksvolle Poster zum Kauf heraus - damals war mal stolz darauf, ein solches Instrument zeigen zu können.
Kronenwerk
Gedackt 16' Fugara 16' |
Brustwerk
Gedackt 8' Prinzipal 16' |
Großpedal
Prinzipal 32' Salicet-Baß 16' Rückpositiv Prinzipal 8' |
© 2017 Andreas Lange, Barnstorfer Weg 3, 38444 Wolfsburg