Initiative zur Erhaltung und Pflege der
Großen Orgel in St. Marien, Lübeck
Die Große Orgel in St. Marien ist in Gefahr, unwiederbringlich zerstört zu werden.
Nach Jahrzehnten einer überaus vielfältigen Nutzung im Gottesdienst wie auch im Konzert soll die Orgel aus der Lübecker Werkstatt Kemper jetzt beseitigt werden.
Während in anderen Kirchen große Orgeln dieser Firma mit Erfolg renoviert worden sind, will man an St. Marien für mehrere Millionen Euro anstelle des bewährten Instrumentes ein neues anschaffen, das dem heutigen Geschmack eher entspricht.
Nachdrücklich stellt sich die Frage, in wie weit sich der Marienorganist Johannes Unger und der "Orgelsachverständige der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland", Kirchenmusikdirektor a.D. Petersen, in der Ziel- setzung verständigt haben und ob der ganze weitere Prozess jemals ergebnisoffen geführt worden ist.
Die schriftliche Stellungnahme des "Orgelsachverständigen" jedenfalls gab - ungeachtet aller darin enthaltenen fachlichen Mängel und Unrichtigkeiten – in der Folgezeit die Richtung aller weiteren Entscheidungen vor.
Zuletzt hat das mehrheitliche Votum eines Symposiums im Mai 2014 den Weg bereitet. Dessen Fazit war in jeder Hinsicht absehbar und vermutlich auch kal-kuliert, da die Entfernung der Kemper-Orgel als anzustrebendes Ziel in der Veröffentlichung der Veranstalter bereits vorgegeben wurde.
Ende 2016 ist durch einen Zufall bekannt geworden, dass ein Entwurf der Firmen Klais (Bonn) und Thomas (Belgien) favorisiert wird. Es ist von daher anzunehmen, dass jetzt mit Nachdruck die Beseitigung der Marienorgel vorangetrieben werden wird.
Wer die veröffentlichten Bilder gesehen hat, kann sich selbst ein Urteil bilden, ob nicht die Große Orgel aus der Lübecker Werkstatt die bei weitem überlegenere Anlage ist.
Die Kemper-Orgel in St. Marien hat Ecken und Kanten. Sie ist klanglich eigen und unverwechselbar. Als größtes Instrument der Werkstatt Kemper wurde sie besonders großzügig ausgestattet.
Der Renovierungsbedarf nach Jahrzehnten intensivster Nutzung ist offenkundig. Und vielleicht kann und muss man an diesem Werk auch ein paar Dinge umar- beiten und ergänzen.
Diese Investition wäre sinnvoll und nachhaltig und mit einem Bruchteil dessen zu realisieren, was die Kirchengemeinde jetzt auszugeben plant.
Wir, als Freunde und Kenner St. Mariens, möchten die besondere Einheit aus Raum und Instrument für künftige Generationen erhalten und bitten Sie hierbei von Herzen um Ihre Unterstützung.
Im Namen der Initiative
Eckehard Lüdke, Orgelbaumeister (Wallfahrtsstadt Kevelaer (Ndrh.))